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Knöchelverstauchung Anatomische Veränderung

Die Verstauchung des Sprunggelenks

Die Verstauchung des Sprunggelenks

Die Verstauchung des Sprunggelenks ist ein sehr häufiges Trauma, das zu einer mehr oder weniger vollständigen Verletzung der Kapsel-Band-Strukturen, die Teil dieses anatomischen Körperbereiches zwischen Bein und Fuß sind, führen kann.


Schauen wir zuerst auf die Knochen, die Teil des Sprunggelenks sind:
 

  • die Epiphysen der beiden langen Beinknochen (Tibia auf der Innenseite und Fibula auf der Außenseite)
     
  • die Knochen des Tarsus oder Fußwurzelknochen. Es handelt sich um sieben kleine Knochen des Fußes, die in zwei Reihen angeordnet sind und sich auf der einen Seite mit der Tibia und der Fibula und auf der anderen Seite mit den Mittelfußknochen in Verbindung stehen (die wiederum mit den Zehengliedern verbunden sind). In der proximalen Reihe (näher am Bein) befinden sich das Sprungbein (Talus) und das Fersenbein (Calcaneus), während die distale Reihe (in Richtung  der Mittelfußknochen) aus dem Kahnbein, dem Würfelbein und drei Keilbeinen besteht.

Obwohl Verstauchungen des Sprunggelenks häufig die Folge eines Unfall sind, können sie auch bei vielen alltäglichen Aktivitäten passieren, beispielsweise nach einem Sturz, beim Hinabsteigen der Treppen oder beim Gehen auf unebenem Boden. Doch besonders häufig  treten diese Verletzungen beim Sporttreiben auf, insbesondere beim Basketball, Volleyball, Tennis und Fußball sowie bei Sportarten, die Sprünge und die entsprechenden, mehr oder weniger unsanften Landungen erfordern wie beim Kunstturnen, in der Leichtathletik, beim Tanzen und andere).

Einige Faktoren, die zu einer Verstauchung führen können, sind das Tragen ungeeigneter Schuhe, ungünstige Bodenverhältnisse und unzureichendes Aufwärmen der Muskeln vor einer Aktivität. Auch frühere Verletzungen oder bereits erfolgte Verstauchungen können die Stabilität des Sprunggelenks beeinträchtigen und ein Risiko für Verletzungen an den Bändern darstellen. 

Bewegungen und das Zusammenspiel der Bänder des Sprunggelenks

Eine Distorsion tritt auf, wenn das Sprunggelenk unnatürliche Bewegungen ausführt, indem es sich übermäßig dehnt oder verdreht. In den meisten Fällen passiert dies so, dass der Fuß falsch auf dem Boden aufgesetzt wird, nach innen oder außen abknickt und das Sprunggelenk dabei das Gleichgewicht nicht halten kann und nachgibt.

Insbesondere können folgende Verletzungen auftreten:

  • Verstauchungen durch Inversion: Hierbei handelt es sich um die Situation, die am häufigsten  auftritt, also wenn der Fuß im Verhältnis zum Sprunggelenk nach innen umknickt. Dabei werden die seitlichen Bänder an der Außenseite des Sprunggelenks überdehnt und sind dem Risiko einer Verletzung ausgesetzt: Diese Bänder verlaufen vom Malleolus lateralis (dem äußeren Knöchelvorsprung des Sprunggelenks) zum Talus (Spungbein) und zum Calcaneus (Fersenbein).
     
  • Verstauchungen durch Eversion: Sie sind viel seltener als die oben genannten und treten auf, wenn der Fuß gegenüber dem Sprunggelenk nach außen abknickt, wodurch die Bänder an der Innenseite des Sprunggelenks, d. h. diejenigen, die vom Malleolus medialis (dem inneren Knöchelvorsprung des Sprunggelenks) zu den Fußwurzelknochen verlaufen, überdehnt werden und dadurch  verletzt werden können.
     
  • Anteroposteriore Verstauchungen: Diese treten auf, wenn der Fuß auf dem Boden ausgebremst wird, während das Sprunggelenk seine Bewegung nach vorne fortsetzt. Dabei können die Bänder des Subtalargelenks beschädigt werden, die den Talus mit dem Calcaneus verbinden.
     
  • Verstauchungen durch Außenrotation der Tibia: Hierbei handelt es sich um Traumata, die aufgrund einer plötzlichen, heftigen Drehbewegung des Schienbeins durch eine starke Krafteinwirkung die faserartige Struktur beschädigen können, die Tibia und Fibula zusammenhält und zwischen ihnen liegt (tibiofibolare Syndesmose).

In jedem Fall können bei einer Verstauchung des Sprunggelenks neben den Kapsel-Band-Verletzungen auch Frakturen (der Knöchel, der Fußwurzelknochen oder der Mittelfußknochen) sowie Verletzungen der Sehnen, Knorpel und Nerven auftreten, die die Situation erheblich erschweren können.

Symptome

Ein verstauchter Knöchel ist schmerzhaft und geht mit Schwellungen einher. Oft kommt es zu Bewegungseinschränkungen und zur Unfähigkeit, das Gewicht auf das verletzte Bein zu verlagern. Blutergüsse oder Hämatome treten ebenfalls häufig auf, deren Ausprägung von der Schwere der Verletzung abhängt. In der akuten Phase hilft es, nach den genauen Schmerzpunkten durch Abtasten zu suchen, dabei die Funktionsfähigkeit zu beurteilen und die Stelle und den Grad der Verletzung zu bestimmen.

Es lassen sich drei Grade der Verstauchung unterscheiden:

  • 1. Grad: Teilweise Läsion der Bänder mit leichter Schwellung und Schmerzen sowie leichtem Verlust der Gelenkfunktion, ohne Anzeichen von Instabilität.
     
  • 2. Grad: Angerissenen Bänder mit moderaten Schmerzen und Schwellungen, mit mehr oder weniger ausgedehnten Blutergüssen, mit Schwierigkeiten bei der Belastung aufgrund leichter oder mäßiger Funktionsbeeinträchtigung und leichter bis moderater Instabilität.
     
  • 3. Grad: vollständiger Abriss der Bänder mit starken Schmerzen und Schwellungen, mit ausgedehnten Blutergüssen, fehlender Belastbarkeit des Fußes, Schwierigkeiten beim Gehen sowie Auftreten von Instabilität.

Die Diagnose kann bestätigt werden durch:

  • Ultraschall-Untersuchungen
  • Standard-Röntgenaufnahmen
  • Bewegte Röntgenaufnahmen
  • MRT, CT

Behandlung

Die meisten Verstauchungen (jeglichen Grades) werden in der Regel konservativ behandelt, ohne dass ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist.

In der akuten Phase wird eine Verstauchung des Sprunggelenks durch Kühlen, das Einnehmen einer Ruheposition und Hochlagern der Gliedmaße behandelt, um Schwellungen und Blutergüsse zu reduzieren. Die Schmerzen können durch das Verabreichen von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) reduziert werden. Dann wird der Knöchel in der Regel mit einer speziellen Orthese ruhiggestellt und zum Verringern der Schwellung ist ein Kompressionsstrumpf oder eine Bandage empfehlenswert.

Bei mittelschweren oder schweren Distorsionen kann es erforderlich sein, die Behandlung mit Krücken und geeigneten Orthesen fortzusetzen. Bei Verstauchungen 2. Grades und als Hilfsmittel bei der Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten kann eine Orthese mit überkreuzten Gurten und stabilisierenden Verstärkungsstäben angezeigt sein. Bei schwereren Verstauchungen (2.und 3. Grades) oder Verstauchungen in Verbindung mit Frakturen können auch Orthesen mit doppelseitigen Schalen für das Sprunggelenk oder ein starrer Stiefel empfohlen werden.

Um bei mittelschweren bis schweren Verstauchungen die Muskelkraft wieder stetig zu steigern und Instabilitäten vorzubeugen, sollte frühzeitig mit einer schrittweisen Belastung und einem funktionellen Training mit Übungen zur Rehabilitation begonnen werden.

Ein chirurgischer Eingriff umfasst die anatomische Rekonstruktion der Bänder und ist den Fällen vorbehalten, in denen sich eine Ruptur mehrerer Bänder präsentiert, Begleitverletzungen vorliegen oder die konservative Behandlung erfolglos geblieben ist.

In jedem Fall ist ein physiotherapeutisches Rehabilitationsprogramm, das so früh wie möglich begonnen werden sollte, besonders wichtig für Sportler und Personen, die beruflich dem Risiko für erneute Verstauchungen des Sprunggelenks ausgesetzt sind, da ein erstes mittelschweres bis schweres Ereignis die Gelenkstabilität verringert und die Bandlaxität erhöht, wodurch weitere Verletzungen wahrscheinlicher werden.


Die auf dieser Website enthaltenen Informationen dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie stellen in keinem Fall eine Diagnose oder Vorgabe zur Behandlung dar. Sie ersetzen auch in keiner Weise die direkte Beziehung zwischen Arzt und Patient oder die Untersuchung durch einen Spezialisten. Es wird empfohlen, immer den Rat des eigenen Arztes und/oder Spezialisten bezüglich der aufgezeigten Indikationen oder in eventuellen Zweifelsfällen einholen.

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